Geschichte und Methode des Goldwaschens

Von Goldsuchern, Goldrausch und dem Goldwaschen

Goldnuggel

Der Traum jedes Goldwäschers: ein stattlicher Goldnugget

Ist die Rede vom Goldwaschen, hat man sofort nostalgische Bilder von abenteuerlustigen Goldsuchern am Klondike River in Amerika vor Augen, die in den Zeiten des großen Goldrausches gegen Ende des 19. Jahrhunderts, getrieben von Abenteuerlust und der Hoffnung auf schnellen Reichtum, das Flussbett akribisch auf Nuggets durchforsten. Doch so romantisch die Vorstellung zunächst auch erscheinen mag, Goldsuche ist und war immer schon ein echter Knochenjob und die Goldsucher von damals mussten hart für ihre Nuggets arbeiten.

Goldwaschen in der Antike

Praktiziert wurde das Goldwaschen bereits in der Antike zu Zeiten der alten Ägypter, Griechen und Römer, wie in alten Schriftrollen überliefert ist. Das Goldwaschen bezieht sich dabei in erster Linie auf eine Methode zum Aufspüren von Gold aus sekundären Gold-Lagerstätten, sprich aus Flüssen und Bächen, in die kleine Goldpartikel durch die Verwitterung von goldhaltigem Gestein gespült wurden. Ausgerüstet mit einfachsten Hilfsmitteln, versucht man dann das sogenannte „Waschgold“ oder „Seifengold“ wieder aus dem Flusssand heraus zu filtern. An der Technik zum Goldwaschen hat sich von der Antike bis jetzt nichts Wesentliches verändert.

Goldwaschen mit dem Sichertrog

Das wichtigste Arbeitszeug eines Goldwäschers ist die Goldpfanne, genannt auch „Sichertrog“. Mit dieser runden, flachen Schüssel aus Metall oder Kunststoff trennt der Goldsucher kleinste Goldpartikel vom Gesteinssand. Dazu taucht der Goldsucher die Schüssel in den Flusssand und führt mit ihr anschließend kreisförmige Bewegungen im Wasser aus. Die schweren Goldpartikel im Sand sinken aufgrund ihres hohen Dichtegrades auf den Grund der Schüssel, während die leichteren Gesteinspartikel durch die Kreisbewegungen über den Schüsselrand wieder zurück in den Fluss gespült werden. Zurück bleiben feinste Goldpartikel auf dem Grund des Schüsselbodens.

Goldwaschen mit der Waschrinne

Eine vom Prinzip her gleiche Technik bei der Goldwäsche wird mit sogenannten „Waschrinnen“ oder „Goldrinnen“ angewendet. Hier fließt das Gold-Sand-Gemisch aus dem Fluss durch eine mit Bodenwellen versehene Rinne. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Strömungsbereiche im durchfließenden Wasser. Auch hier setzt sich das Gold wieder am Boden ab und sammelt sich vor den Bodenrillen in der Rinne. Der feine Sand hingegen wird mit dem durchfließenden Wasser über die Rillen hinweg wieder in den Fluss ausgeschwemmt.

Goldwaschen an Flüssen – auf die Stelle kommt es an

Ein Sprichwort besagt: „Gold liegt da, wo man es findet.“ Soll heißen: Es lässt sich an vielen Orten finden. Nur die Ausbeute fällt am Ende des Tages unterschiedlich aus. Abhängig ist dies immer davon, wie viel Gold der sandige Flussboden an einer Stelle enthält. Erwischt man einen guten Platz an einem Fluss, sind manchmal fünf oder mehr Gramm Gold pro gewaschene Tonne Gesteinssand möglich. An manchen, weniger goldhaltigen Stellen jedoch wäscht man mühsam bis zu 50 Tonnen Flusssand, um dann letztlich nur ein Gramm Gold dafür zu erhalten. Bei einem durchschnittlichen Goldgehalt der Erdkruste von rund 0,004 Gramm/ Tonne Gestein ist dies auch nicht allzu verwunderlich.

Gold in Seifenlagerstätten

Die Chance auf ein höheres Goldaufkommen bietet sich den Goldsuchern an sogenannten „Seifenlagerstätten“ oder auch „Flussseifen“. Als solche bezeichnet man Goldlagerstätten, an denen das ursprünglich im Gestein und in Erzen eingeschlossene Gold durch Verwitterungsprozesse aus dem Steinmantel herausgelöst und mit Regen- oder Tauwasser in Flüsse oder Bäche gespült wurde. Besonders gute Stellen an Flüssen zum Waschen von Gold sind vor allem die Innenseiten von Flussbiegungen und alle strömungsarmen und seichten Stellen.

Goldwaschen erfordert Geduld

Wo man sein Glück auch versucht – ob am Klondike River in den USA oder an den Ufern des Rheins in Deutschland: Goldwaschen erfordert eine Menge Ausdauer und Geduld bei einer gleichzeitig hohen Bereitschaft, schwere, körperliche Arbeit zu verrichten. Goldsuche ist Knochenarbeit, und wer schon einmal eine Tonne Flusssand durch den Sichertrog bewegt hat, der weiß, wie lange man dafür braucht und wie mühsam diese Arbeit ist.

Abenteuer und Naturerlebnis – Goldwaschen als Hobby

Wer aber bei der Goldsuche und beim Goldwaschen nicht nur auf den schnellen Reichtum aus ist, sondern für den eher das Erlebnis von Natur im Vordergrund steht, für den kann Goldwaschen – wenn er es ein wenig ruhiger angehen lässt – ein interessantes Hobby sein, bei dem es sich herrlich entspannen lässt. Und selbst wenn der Hobby-Goldsucher einmal kein Glück mit dem Gold haben sollte – ein kleines Abenteuer hat er am Ende des Tages auf jeden Fall immer gefunden.